Dirk Scharler (Physiotherapeut , Trainer und Dozent für Slackline in der Physio- und Bewegungstherapie") entwickelte Anfang der 1990er Jahre ein spezielles Slackline-Therapiessystem aus einem parallel umlaufenden Band. Mit dieser Methode machte Scharler von Anfang an mit seinen Patienten beachtenswerte Fortschritte besonders auf dem Gebiet der neuromuskulären Rehabilitation im Rahmen der Orthopädie, Traumatologie und Neurologie. Auch im Leistungssport fand das "System Scharler" durch sportartenspezifisches Rehatraining großen Anklang: Unter anderem Skirennläuferin Martina Ertl, Fußballer Paulo Sergio und Stéphane Chapuisat sowie Rennrodler Georg Hackl (Hackl Schorsch) kamen mit Hilfe der ungewöhnlichen, aber sehr effektiven Trainingsmethode wieder auf die Beine.
Durch den steigenden Bekanntheitsgrad des Slacklinens als Freizeitsport erlebt auch die Slackline als Therapie- und Trainingsgerät eine Renaissance. Die oszillierenden Bewegungsimpulse des Bandes eignen sich hervorragend, um das neuromuskuläre System im Sinne einer Synapsenstimulation positiv zu beeinflussen. Unter anderem kann dadurch die sensomotorische Regulation (Afferenz-Efferenz), die bei der Reorganisation von muskulären Steuerungsprogrammen eine wichtige Rolle spielt, verbessert werden. Die Slackline lässt sich dabei in verschiedenen Phasen der Therapie einsetzen. Denn ein solches Training bedeutet nicht, dass der Patient unbedingt allein auf der Slackline stehen oder gehen muss: Das Band mit dem verletzten Bein oder Arm auf den Boden zu drücken, hat oft bereits den gewünschten Effekt.
Dirk Schaler
Physiotherapeut, Trainer, Berater, Dozent "Slackline in der Physio- und Bewegungstherapie"
Seit über 20 Jahren nutze ich die Slackline in meiner Therapie. Aus meiner Erfahrung weiß ich: Für
das neuromuskuläre Training ist sie hocheffektiv und hat ein breites Anwendungsspektrum - in der
Frühphase der Therapie genauso wie im weiteren Therapieverlauf. Viele trainieren auch danach mit der
eigenen Slackline weiter - weil es wirkungsvoll ist und einfach Spaß macht!
Dr. Stefanie Lohmann und Ludwig Schmid, Dozenten für „Die doppelte Slackline in der Neuro- und motorischen Rehabilitation“, stellen fest: Die aktuelle Studienlage (2012/13) zum Thema Slacklinen in der Neurorehabilitation zeigt, dass die Slackline als populäres Behandlungstool ähnliche Verbesserungen in posturaler Kontrolle und Kraftsteigerung der unteren Extremität bewirkt wie ein herkömmliches Balancetraining (Granacher et al 2010). Messbar verändert sich bei einem intensiven, supervidierten Slacklinetraining vor allem die Leistungsfähigkeit der posturalen Kontrolle im Einbeinstand und die Reaktionsfähigkeit auf äußere Störeinflüsse (Pfusterschmid 2011, 2013). Lohmann nennt weitere positive Effekte des Slacklinetrainings aus dem Klinikalltag: „In meiner therapeutischen Arbeit habe ich die Erfahrung gemacht, dass das Training mit der Slackline Neulernen von Bewegung fördert, gegen Therapiemüdigkeit wirkt und um Sinne der Prävention zu einem Eigentraining nach Abschluss der Reha animiert.“
Neben dem Einsatz als Behandlungstool ist die doppelte Slackline für die Prävention ausgezeichnet geeignet: Zahlreiche Kräftigungs- und Ausdauerübungen bekommen durch die genannten positiven Effekte der doppelten Slackline einen enormen Mehrwert und machen ganz einfach (noch mehr) Spaß. Dabei lassen sich die Übungen oft auch wie im Reha-Bereich z.B. für den Leistungssport zielsportspezifisch anpassen.
Fabian Müller bietet seit 2007 Fortbildungen mit physiotheraupetischem Schwerpunkt an:
In meinem Fortbildungen sehe ich immer wieder das riesige Potential der doppelten Slackline für
Therapoe und Training im Vergleich zur einzelnen Slackline. Wir setzen daher für diesen Bereich
auf die doppelte Slackline aus einem speziellem band, dessen Eigenschaften die positiven Impulse
der Slackline unterstützen.
Was beim Vario-Slack Set komplett neu ist: Die doppelte Slackline kann aus zwei einzelnen
Bändern oder aus einem umlaufendem Band aufgebaut werden. Ich persönlich arbeite fast nur
mit der umlaufenden Slackline, weil diese Variante einfach genial ist. Beide Stränge
bedingen sich gegenseitig, Gewichtsverlagerungen auf einer Seite haben direkte Auswirkungen auf
die andere. So kann ich mit Druck auf einen Strang, die Spannung der zweiten Seite gezielt
verändern und während der Aktion steuernd eingreifen.